Krongutschule Nußbach

Kaum war die Klasse 3 /4 mit ihrer Klassenlehrerin S. Sommer, der Praktikantin J. Busam und Frau Weinberg 200 m an der Rench entlang gewandert, da wurde schon der erste Eisvogel gesichtet. Es folgten eine Wasseramsel und viele Stockenten. Am Rand der renaturierten Rench schaute ein Nilganspaar neugierig auf die Wandergruppe, bevor es sich laut schnatternd in die Luft erhob. An der Steilwand, die aus dem Staub kleingemahlener Steine in und nach der Eiszeit entstand, entdeckten die Kinder viele Bruthöhlen, ganz kleine von Wildbienen, größere von Eisvögeln und ziemlich große von Kaninchen und Dachs oder Fuchs.

In 75 min wurden die 4,5 km abseits der Straßen gewandert und um 10 Uhr erwarteten uns schon Herr S. Gutenkunst vom Hauptamt der Stadt Renchen und Herr E. Ketterer im Hof der stadtgeschichtlichen Ausstellung im Lager des ehemaligen Kolonialwarenhandels H. Buhl. Schnell gevespert, dann ging es hinein in das mit historischen Gerätschaften und Ladeneinrichtungen gefüllte ehemalige Magazin. Nach einer kurzen Einführung in die Entstehung des Museums ging es in das Obergeschoss, wo ein Klassenzimmer wie vor 100 Jahren aufgebaut ist. Schnell setzten sich alle in die Bänke, denn der gestrenge Oberlehrer Ketterer kam mit Gehrock und Zylinder ins Klassenzimmer. Die Begrüßung des Herrn Oberlehrers musste mehrmals wiederholt werden, bis er zufrieden war. Nach einem Gebet ging es  ans Schreiben. Auf Schiefertafeln wurde mit Griffeln der Buchstabe i in Sütterlin geübt. Dann kam ein Lesetext in Sütterlin an die Reihe.(Gott sei Dank, hatte Frau Sommer schon das Thema " Schule früher" im Unterricht behandelt.) Herr Oberlehrer war angetan von den Lesekünsten seiner Zöglinge. Es folgt ein kurzer Ausflug in das Fach Heimat- und Naturkunde, dann noch etwas Mathematik und schon wurde die historische Schulstunde mit einem Liedtext vom Jäger, des längs des Weihers ging und einem Gebet beendet. Natürlich wurden auch die Sauberkeit der Hände kontrolliert und Fleißbildchen verteilt. Es gab aber auch "Tatzen" mit dem Rohrstock für die Benutzung der linken Hand beim Schreiben und natürlich die Eselskappe für unartiges Verhalten.

Die Kinder bedankten sich mit einer "Schiefertafel" auf der ihre Namen in Sütterlin geschrieben waren und einem kleinen Präsent beim Oberlehrer. Herr Gutenkunst zeigte noch die Funktion einer Balkenwaage und stand Rede und Antwort bei den Exponaten. Nach dem Eintrag ins Gästebuch spazierten wir auf den Schlossberg, auf dem die ehemalige Burg stand. Heute gibt es dort einen Spielplatz, Bänke, Pavillions und einen herrlichen Ausblick auf die Rheinebene. Schnell ging die Zeit vorüber und einige Taxi-Mamas fuhren uns zurück nach Stadelhofen.